Andy hat geschrieben:Nein, Russland ist an seinem Zustand damals zu 100% selber Schuld. Der Westen konnte gar nicht mehr tun.
Mehr oder weniger tun, das ist hier die Frage. Man hätte sicherlich, aber mit €- und $-Transfer ist es ja nicht getan. Die landeten ganz ohne westliches Dazutun ohnehin in falschen Kanälen.Immerhin gibt es nun eine Mustergeselschaft, die in der Ausprägung, Machtfülle und Kapitalausstattung nahezu einmalig auf der Welt ist: Die Oligarchie, die sich die Kleptokratie erschaffen hat.
Dennoch ist der Westen Schuld, nicht nur in Russland, GUS und/oder ex-CCCP. Wo immer "wir" versuchen, unseren Wohlstand zu verteilen, treten wir als Missionare auf: Ihr dürft euch bekehren lassen und zur Belohnung Rohstoffe und billige Manpower liefern. Wie bei Missionaren üblich: "Du sollst keine fremden Götter neben mir haben!"
Das haben wir zuvor schon 'zig Jahre mit sogenannten Entwicklungsländern trainiert und fast alle sind zu Problemländern geworden. Nachdem das gründlich in die Hose gegangen war, stürzte man sich auf den Osten. Das war erst einmal die Fortsetzung des "Kalten Kriegs", gerade um nun mit Wucht zu zeigen und zu beweisen, dass wir ja schon immer die Besseren waren. Bis auf ein paar vergleichsweise winzige und seltene "echte" Hilfsprogramme wurde da die Abzocke zum Gigantismus gemästet. Das Resultat spricht für den "Erfolg"
Gorbatschow, ihn schätze ich heute noch, hat das Risiko gewagt und ein System zu Fall gebracht. Das es da ohne Erfahrung viele Fehler geben musste, halte ich für total logisch. Die bislang Etablierten legten ihm jeden Stein in den Weg, den sie finden konnten und in dem "Weltreich" gab es genug lose Steine, die ihn zu Fall bringen mussten. Immerhin, der Anfang war geschafft! Hut ab!
Dann lief es aus dem Ruder und die Kleptomanen bestimmten den Kurs und pflügten den Acker, den jetzt Putin aberntet. "Dünger" und "Saatgut" haben wir gerne geliefert!
Nenne mir einen einzigen westlichen Investor, ein "Hilfsprogramm", dass nicht in Erwartung von Monsterrenditen auf den Weg nach Russland gebracht wurde! (jetzt meine ich
ausdrücklich nicht die vielen Privatinitiativen, die weiterhin wie Don Quietschte gegen ganze Windparks kämpfen)
Putin hat beste Ausbildung beim KGB genossen: Das Täuschen, Fälschen, Aushorchen, Betrügen und wenn erforderlich auch brachial Zuschlagen hat er brav gelernt; er war ein fleißiger, begabter Azubi! Aber auch das haben die "Russlandversteher" irgendwie falsch eingeschätzt.
Vermutlich hat er in seinen "Studienjahren" in Dresden auch deutsche Geschichte aufmerksam gebüffelt. Da konnte er 'ad fontes' lernen, wie man als Führer mit großen Posen und markigen Sprüchen sein Volk verführt und gleichzeitig die Welt verarscht. Gut gelernt Wladimir, es funktioniert 1A !!!
Manchmal muss man im Leben zwischen gutem Ruf und dem Vergnügen wählen und stellt fest, das der gute Ruf kein Vergnügen ist.