NZZ Artikel: "Putins Schuss in eigenen Fuss"
Moderator: Admix
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NZZ Artikel: "Putins Schuss in eigenen Fuss"
Eher eine Frage an den Schweizer bzw. dem der Schweiz verbundenen Teil des Forum.
Ich bin eigentlich ein Fan der NZZ, weil sie gerade bei internationalen Themen (es sei denn es geht gegen Deutschland) eine vergleichsweise neutrale Position einnimmt und sich viel Mühe gibt, immer alle Seiten zu beleuchten.
Allerdings bin ich gerade auf diesen Artikel gestossen: Putins Schuss in eigenen Fuss.
Zugegeben, es ist ein Gastkommentar. Allerdings für die NZZ doch sehr einseitig. Oder seht ihr das anders?
Ich bin eigentlich ein Fan der NZZ, weil sie gerade bei internationalen Themen (es sei denn es geht gegen Deutschland) eine vergleichsweise neutrale Position einnimmt und sich viel Mühe gibt, immer alle Seiten zu beleuchten.
Allerdings bin ich gerade auf diesen Artikel gestossen: Putins Schuss in eigenen Fuss.
Zugegeben, es ist ein Gastkommentar. Allerdings für die NZZ doch sehr einseitig. Oder seht ihr das anders?
Re: NZZ Artikel: "Putins Schuss in eigenen Fuss"
Jetzt mal ohne einen Blick reingeworfen zu haben: Ein Kommentar ist was anderes als ein Bericht oder eine Reportage. Es ist geradezu das Wesen eines Kommentars, dass er eine eher persönliche Sichtweise eines Sachverhalts wiedergibt und daher durchaus einseitig sein darf.inorcist hat geschrieben:Zugegeben, es ist ein Gastkommentar. Allerdings für die NZZ doch sehr einseitig.
- Dietrich
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Re: NZZ Artikel: "Putins Schuss in eigenen Fuss"
Das ist genau so ein Gastkommentar wie der hier von Manu verlinkte in der sich ein Herr Schulze darüber beschwert, dass man als Putinversteher nicht mehr dem Mainstream entspricht, nachdem den meisten mittlerweile klar geworden ist, mit wem man es an Russlands Spitze zu tun hat.
Und ob es nun "einseitig" ist oder nicht... immerhin hat der Herr Troebst in der NZZ ja auch Argumente für seine Meinung. Ihm scheinen diese schlüssig zu sein. Es besteht also kein Grund, den Kommentar (als solchen gekennzeichnet) nicht zu bringen.
Und ob es nun "einseitig" ist oder nicht... immerhin hat der Herr Troebst in der NZZ ja auch Argumente für seine Meinung. Ihm scheinen diese schlüssig zu sein. Es besteht also kein Grund, den Kommentar (als solchen gekennzeichnet) nicht zu bringen.
"Each one hopes that if he feeds the crocodile enough, the crocodile will eat him last."
W. Churchill (1940)
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Re: NZZ Artikel: "Putins Schuss in eigenen Fuss"
Der Kommentator ist doch Deutscher, Professor Stefan Troebst an der Universität Leipziginorcist hat geschrieben:Eher eine Frage an den Schweizer bzw. dem der Schweiz verbundenen Teil des Forum
Gehört auf jeden Fall zu den Blättern, die man mit Gewinn lesen kann.Ich bin eigentlich ein Fan der NZZ
Ich halte die aufgeführten Fakten und Beispiele für sehr realitätsnah. Sie decken überwiegend sich mit meinen Ermittlungen und die suche ich mir rund um den Globus zusammen. Einseitig? Ja, es fehlt die andere "einseitige" Seite, die sich aber im Moment das Weltbild so zusammen zimmert, wie es gerade gebraucht wird. Dabei werden dann auch gerne objektiv beweis- und belegbare Tatsachen unterschlagen, weil sie gerade nicht in die Politik Putins passen.Putins Schuss in eigenen Fuss ... es ist ein Gastkommentar. Allerdings für die NZZ doch sehr einseitig. Oder seht ihr das anders?
Manchmal muss man im Leben zwischen gutem Ruf und dem Vergnügen wählen und stellt fest, das der gute Ruf kein Vergnügen ist.
- inorcist
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Re: NZZ Artikel: "Putins Schuss in eigenen Fuss"
Ich finde den Artikel insgesamt so in Ordnung. Er fasst mehr oder weniger zusammen, was ich mir in letzter Zeit denke. Und wenn er so in der FAZ oder SZ stehen würde, wäre er mir nicht weiter aufgefallen. Ich finde ihn nur für die NZZ etwas ungewöhnlich, denn hier erwarte ich eher, dass man neben den "positiven" Entwicklungen für die EU entweder auch negative Konsequenzen beleuchtet oder die positiven Effekte für Russland oder eben beides.
Ist aber eben ein Gastbeitrag, dementsprechend ist wohl etwas Spielraum erlaubt.
Ist aber eben ein Gastbeitrag, dementsprechend ist wohl etwas Spielraum erlaubt.
- Tuersteher Ivan
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Re: NZZ Artikel: "Putins Schuss in eigenen Fuss"
Nach diesem Satz...inorcist hat geschrieben:Zugegeben, es ist ein Gastkommentar. Allerdings für die NZZ doch sehr einseitig. Oder seht ihr das anders?
...hoerte ich auf zu lesen. Es war mir viel zu lustigViertens zeichnet sich ein Rückgang westlicher Rüstungsexporte in das militärtechnisch rückständige Russland ab




- Norbert
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Re: NZZ Artikel: "Putins Schuss in eigenen Fuss"
Ich finde den Artikel nicht so schlecht. Er beschönigt ja nicht die von der EU provozierte Lage in Kiew, sondern beleuchtet ausschließlich die Frage, ob die Reaktion Russlands aus russischer Sicht sinnvoll war oder nicht. Und diese Frage halte ich für berechtigt, gerade beispielsweise bei der Wirkung auf andere Partner wie Kasachstan.
Es gibt verschiedene Kriterien: Quantität und Qualität. In jeglichen Konflikten der vergangenen Jahre ist die russische Armee nie durch Qualität der Militärtechnik aufgefallen.Tuersteher Ivan hat geschrieben:...hoerte ich auf zu lesen. Es war mir viel zu lustigViertens zeichnet sich ein Rückgang westlicher Rüstungsexporte in das militärtechnisch rückständige Russland ab![]()
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. Wie Russland "militärtechnisch rückständig" ist, hat es vor kurzem auf Krim gezeigt.
- bella_b33
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Re: NZZ Artikel: "Putins Schuss in eigenen Fuss"
Ich wüsste auch nicht, daß die Russen in Sachen Militärtechnik irgendwo mit etwas Modernem aufwarten könnten, oder?Norbert hat geschrieben:In jeglichen Konflikten der vergangenen Jahre ist die russische Armee nie durch Qualität der Militärtechnik aufgefallen.
Klar, eine Haubitze von vor 30 Jahren schiesst auch....irgendwie. Nur nicht so schnell und auch nicht so weit, wahrscheinlich auch nicht so genau, kann ich mir vorstellen. Oder können die Russen mit der Schussweite(30/40/56km) und den 10 Schuss pro Minute einer PZh2000 mithalten? Andere Beispiele kenne ich aus eigener Erfahrung nicht.
Gruß
Silvio
“Wow, eine superleichte Profi-Angel für 10Euro! Wo ist der Haken?"
"Es gibt keinen Haken..."
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- klaupe
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Re: NZZ Artikel: "Putins Schuss in eigenen Fuss"
Ja stimmt das denn nicht?Tuersteher Ivan hat geschrieben:Wie Russland "militärtechnisch rückständig" ist, hat es vor kurzem auf Krim gezeigt.
- Die vermummten Kämpfer waren ja nach Putins Angaben keine Russen, jedenfalls nicht die Armee, sondern eine bunt zusammengewürfeldet Söldnertruppe, die sich die Ausrüstung/Waffen im Militaria-Shop gekauft haben. Helme und kugelsichere Westen wurden als westliche Produkte identifiziert.
- Man beeilte sich, die ukrainische Flotte zu übernehmen um offensichtlich Lücken auf dem eigenen Schrottplatz zu füllen. Die wurden nicht etwa der Abwrackwerft zugeführt, sondern feierlich wurde das Andreaskreuz gehisst.
- Der militärische Rückstand wurde etwas aufgeholt durch die Lieferung von Waffensystemen, Elektronik und Know-How vom ehemaligen Klassenfeind.
- Einige russische Bestellungen über Militärausrüstung wurden jetzt auf Eis gelegt. Ich frage mich ohnehin, warum der Westen ausgerechnet Material und Wissen für das russische Militär liefert. Aber bei Geld hört die Moral und der Verstand auf.
- Seit dem Zerfall der CCCP hat die Armee nur noch das Überangebot an Atomwaffen, was Schrecken verbreiten kann. Der Rest verfällt immer mehr und ohne Atomwaffen wäre die Armee fast nur noch eine Lachnummer.
Manchmal muss man im Leben zwischen gutem Ruf und dem Vergnügen wählen und stellt fest, das der gute Ruf kein Vergnügen ist.
- Axel Henrich
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Re: NZZ Artikel: "Putins Schuss in eigenen Fuss"
Der Umsatz der Russen in Sachen Militaer kommt ja nicht von ungefaehr ... ist also mit Sicherheit keine Einbahnstraße und dass man mit modernster Technik nicht unbedingt auch weiter kommt, ist gerade in Bezug auf Russland auch klar ...bella_b33 hat geschrieben:Ich wüsste auch nicht, daß die Russen in Sachen Militärtechnik irgendwo mit etwas Modernem aufwarten könnten, oder?

Es ficht sicher manchen Schreiberling hier nicht an, aber nach einer aktuellen Einschaetzung von int. Militaerbeobachtern, ist die russ. Armee inzwischen (wieder) vollstaendig in der Lage, die ihr gestellten Aufgaben zu erfuellen ...
-ah-