Dietrich hat geschrieben:Er hat zum Beispiel nicht zugelassen, dass sich die Ukraine handelsmäßig gleicheitig gegenüber Russland und gegenüber der EU öffnet. Das hätte auch für ihn zum Vorteil sein können. Aber für ihn war es eben nur dann ein "win", wenn er die Ukraine exklusiv in seiner eurasischen Wirtschaftsunion hat.
Also Dietrich, eine derart verengte Sicht auf ein wahrlich komplexes Thema ist eigentlich nicht sehr typisch für Dich. Die Beziehungen zwischen der Ukraine und Russland in einer konkreten Frage (Assoziierung der Ukraine an die EU oder wie das genau hieß) lediglich auf diesen einen Punkt zu beschränken empfinde ich als nicht sehr gelungen. Jede Frage sollte da schon in dem Gesamtzusammenhang gesehen werden, der uns natürlich nicht vollständig bekannt ist, aber schon das, was wir wissen, müsste ja eigentlich ausreichen und zu verstehen, wie komplex das Ganze ist.
Außerdem glaubt er eindeutig daran, dass es für ihn besser wäre, wenn die EU geschwächt wird.
Die Hervorhebung ist von mir.
Nein, eben nicht, zumindest nicht eindeutig. Und was er "glaubt" oder nicht, das können wir nicht wissen. Weiterhin bin ich mir nicht sicher, ob es wirklich "für ihn" besser wäre (wie Du schreibst), oder ob er nicht doch - was Du ja per definitionem vehement bestreitest - nicht an sein eigenes Wohl denkt, sondern das er evtl. doch das ganze Land im Sinn hat.
Anstatt gemeinsam mit der EU zu arbeiten und damit auch die eigene Position gegenüber den USA und China zu stärken.
Wer sagt, dass er das nicht will? Hat er, um nur mal ein Beispiel zu nennen, die Sanktionen erfunden? Hast Du Dich mit der "russischen Seele" soweit beschäftigt, das Du verstehen kannst, wie Russen reagieren, wenn man ihnen, mal platt gesagt, blöd daher kommt? Dass sie anders reagieren, als es dem deutschen Wesen genehm ist und was Deutsche als richtig empfinden und das auch gleichzeitg als richtig für alle anderen definieren? Hat er das Bashing erfunden, das jeden Tag in deutschen Medien gegen Russland, gegen Putin persönlich gerichtet ist? Klar, man kann die "russische Seele" als Hirngespinst abtun, man kann sagen, dass solche Befindlichkeiten in der großen Politik nichts zu suchen haben. Nur eben die deutschen Befindlichkeiten müssen natürlich schon berücksichtigt werden, da sie ja "richtig" sind.
Sicher, Deine Argumentionskette ist mir bekannt, die Du jetzt zu jedem einzelnen meiner Punkte anbringen kannst. Mir gegenüber brauchst Du es nicht zu wiederholen, die Versuche, Putin als den Unmenschen, der Russland ins Unglück stürzt, darzustellen. Aber ich würde mich sehr freuen, wenn Du andere Standpunkte auch in ihrer Daseinsberechtigung akzeptieren könntest. Aus dem fernen Deutschland klingt alles ja so einfach.
Und diese Aussage konnt auch von anderen Leuten,
Man muss nur suchen, um seinen Kronzeugen zu finden, das zeigt einem fast jeder Hollywoodkrimi. Welcher Renegat würde denn was Gutes über den Machthaber sagen, dessenwegen er das Land verlassen hat?
Ich will beileibe nicht sagen, dass alles, was Du sagst, falsch ist und behaupte nun das Gegenteil. Damit wäre niemandem geholfen. Aber Aussagen wie "eindeutig", was einer "glaubt", verengte Sichtweisen auf äußerst komplexe Probleme, das Außerachtlassen von anderen Situationen, die dem eigenen Bild nicht entsprechen, das Heranziehen von Aussagen von Personen mit zweifelhafter Aussagekraft ob der eigenen Vita, all das hilft bei der Diskussion nicht weiter.
Jon Snow knew nothing - Now he knows everythig..... And the big battle is over