Woher kommen die Maultaschen?
Moderator: Wladimir30
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Woher kommen die Maultaschen?
Ein altes scheinbar ungelöstes Problem der schwäbischen Küche ist die Frage zu dem Ursprung der Nationalspeise Maultaschen.
Die Antwort ist relativ einfach:
Maultaschen sind seit Anfang des 19ten Jahrhunderts in Württemberg bekannt. Zu dieser Zeit heiratete die russische Großfürstin Catharina Pawlowna den württembergischen Thronfolger Wilhelm. Sie kam mit Gefolge 1816 nach Stuttgart. Es kann davon ausgegangen werden, daß die Maultaschen eine Kopie der russischen Manten oder Pelmenis sind.
Somit verdanken die Schwaben ihre Maultaschen den Russen. Aber auch das Cannstatter Volksfest ist eine Kopie der russischen Kirmes. Nicht umsonst legen die Schausteller des Volksfestes jedes Jahr am Sarg von Catharina Pawlowna einen Kranz nieder.
Die Antwort ist relativ einfach:
Maultaschen sind seit Anfang des 19ten Jahrhunderts in Württemberg bekannt. Zu dieser Zeit heiratete die russische Großfürstin Catharina Pawlowna den württembergischen Thronfolger Wilhelm. Sie kam mit Gefolge 1816 nach Stuttgart. Es kann davon ausgegangen werden, daß die Maultaschen eine Kopie der russischen Manten oder Pelmenis sind.
Somit verdanken die Schwaben ihre Maultaschen den Russen. Aber auch das Cannstatter Volksfest ist eine Kopie der russischen Kirmes. Nicht umsonst legen die Schausteller des Volksfestes jedes Jahr am Sarg von Catharina Pawlowna einen Kranz nieder.
Re: Woher kommen die Maultaschen?
Als Schwabe muss ich hier eindeutig meine Einwände einbringen. Nicht attackierend gemeint, aber worin liegt die Quelle dieser Gewissheit einer endgültigen Antwort ? Nicht umsonst wird doch um die Herkunft gestritten.
Mein Einwand besteht darin, dass die Herkunft der ´Maultaschen´ nach einer Variante namentlich auf Maulbronner Taschen basiert. Diese ´Herrgottsb´scheisserle´ (das in der Fastenzeit eigentlich verbotene Fleisch wurde mit Spinat getarnt und in Teig verpackt) sollen ja nach einer Variante ihren Ursprung im Kloster Maulbronn haben.
Zur Jahreszahl:Maultaschen sind schon seit mindestens 17-Hundert-nochwas (an die genau Jahreszahl erinnere ich mich nicht mehr - so wichtig war mir das damals dann doch nicht) bekannt - also schon vor der erwähnten Hochzeit. In einem ´Kochbuch´ (hiess sicherlich damals nicht so) aus diesem Jahr sind schon Rezepte für Maultaschen niedergeschrieben.
Das letztendlich vielleicht doch russische oder vielleicht chinesische Rezepte als Vorlage dienen mag ja sein. Aber definitiv ist das erst mal nicht.
Mein Einwand besteht darin, dass die Herkunft der ´Maultaschen´ nach einer Variante namentlich auf Maulbronner Taschen basiert. Diese ´Herrgottsb´scheisserle´ (das in der Fastenzeit eigentlich verbotene Fleisch wurde mit Spinat getarnt und in Teig verpackt) sollen ja nach einer Variante ihren Ursprung im Kloster Maulbronn haben.
Zur Jahreszahl:Maultaschen sind schon seit mindestens 17-Hundert-nochwas (an die genau Jahreszahl erinnere ich mich nicht mehr - so wichtig war mir das damals dann doch nicht) bekannt - also schon vor der erwähnten Hochzeit. In einem ´Kochbuch´ (hiess sicherlich damals nicht so) aus diesem Jahr sind schon Rezepte für Maultaschen niedergeschrieben.
Das letztendlich vielleicht doch russische oder vielleicht chinesische Rezepte als Vorlage dienen mag ja sein. Aber definitiv ist das erst mal nicht.
Учись, студент! Кто не работает - тот ест
Re: Woher kommen die Maultaschen?
Manty sind nicht russisch, sondern mittelasiatisch. Und sie kommen in die mittelasiatischen Republiken aus der Türkei. Die persische Küche entwickelte sich bis zum 16. Jh. mit der türkischen Küche parallell und war bis dahin mit dieser auch sehr verwandt. In der persischen Küche jedoch gibt es keine Manty und auch nichts Ähnliches. Das würde bedeuten, daß Manty in der Türkei erst nach dem 16. bekannt wurden.
Re: Woher kommen die Maultaschen?
Also von Schwäbisch-Deutscher Seite aus scheint es mehrere Theorien zu geben: (aus Wikipedia)
"Zur Entstehung dieses Gerichts gibt es verschiedene Legenden. Eine davon ist, dass auf diese Weise die Zisterziensermönche des Klosters Maulbronn (daher auch der Name Maultasche) in der Fastenzeit das Fleisch vor dem lieben Herrgott verstecken wollten, was im Volksmund zum Beinamen „Herrgottsbscheißerle“ führte. Leicht abgewandelt erzählt man sich, dass es Protestanten waren, die der ursprünglich nur mit Kräutern und Spinat gefüllten Teigtasche heimlich Fleisch beifügten. Hierzu passt die Tradition in schwäbischen Familien, dass „Maultaschen in der Brühe“ das typische Gericht am Gründonnerstag sind. Die ohnehin reichlich hergestellten Maultaschen gibt es dann am nachfolgenden Karfreitag in einer der möglichen anderen Zubereitungsarten.
Außerdem findet sich die Version, dass es sich bei den Maultaschen nur um eine schwäbische Kopie bekannter italienischer Teigwaren wie Ravioli und Tortellini handelt. In der Umgebung von Maulbronn gibt es zahlreiche Waldenserorte. Waldenser waren protestantische Glaubensflüchtlinge aus Norditalien, die auch den Maulbeerbaum, Luzerne, Anbau von Tabak und 1710 die Kartoffel in Süddeutschland einführten.[1] [2] Damit sind Maultaschen sehr wahrscheinlich wie Spätzle (spezzato) italienischen bzw. chinesischen Ursprungs. Auch die Füllung aus Spinat weist auf den italienischen Ursprung hin. In China heißen Maultaschen Jiaozi.
Im Allgemeines Küchenlexicon für Frauenzimmer. II. Th. Leipzig 1794. Col. 124--125. gibt es mehrere Rezepte für Maultaschen. Dabei handelt es sich jedoch um Süßspeisen.
Unabhängig von der Entstehung galten Maultaschen früher als Gericht der armen Leute, da übrige Fleisch-, Brot- und Gemüsereste in der Füllung verarbeitet werden konnten und so eine weitere Mahlzeit boten."
"Zur Entstehung dieses Gerichts gibt es verschiedene Legenden. Eine davon ist, dass auf diese Weise die Zisterziensermönche des Klosters Maulbronn (daher auch der Name Maultasche) in der Fastenzeit das Fleisch vor dem lieben Herrgott verstecken wollten, was im Volksmund zum Beinamen „Herrgottsbscheißerle“ führte. Leicht abgewandelt erzählt man sich, dass es Protestanten waren, die der ursprünglich nur mit Kräutern und Spinat gefüllten Teigtasche heimlich Fleisch beifügten. Hierzu passt die Tradition in schwäbischen Familien, dass „Maultaschen in der Brühe“ das typische Gericht am Gründonnerstag sind. Die ohnehin reichlich hergestellten Maultaschen gibt es dann am nachfolgenden Karfreitag in einer der möglichen anderen Zubereitungsarten.
Außerdem findet sich die Version, dass es sich bei den Maultaschen nur um eine schwäbische Kopie bekannter italienischer Teigwaren wie Ravioli und Tortellini handelt. In der Umgebung von Maulbronn gibt es zahlreiche Waldenserorte. Waldenser waren protestantische Glaubensflüchtlinge aus Norditalien, die auch den Maulbeerbaum, Luzerne, Anbau von Tabak und 1710 die Kartoffel in Süddeutschland einführten.[1] [2] Damit sind Maultaschen sehr wahrscheinlich wie Spätzle (spezzato) italienischen bzw. chinesischen Ursprungs. Auch die Füllung aus Spinat weist auf den italienischen Ursprung hin. In China heißen Maultaschen Jiaozi.
Im Allgemeines Küchenlexicon für Frauenzimmer. II. Th. Leipzig 1794. Col. 124--125. gibt es mehrere Rezepte für Maultaschen. Dabei handelt es sich jedoch um Süßspeisen.
Unabhängig von der Entstehung galten Maultaschen früher als Gericht der armen Leute, da übrige Fleisch-, Brot- und Gemüsereste in der Füllung verarbeitet werden konnten und so eine weitere Mahlzeit boten."
Re: Woher kommen die Maultaschen?
Sicherlich aus Asien - wahrscheinlich China.
Varianten aber auch in Japan, Taiwan und Korea.
In China erstmals zwischen 960 und 1280 A.D.
Hautsache sie schmecken und Geschmaecker sind ja bekanntlich sehr verschieden.
Ich mache hier auf den Philippinen auch oefters eine Maultaschen Variation:
Kankong ( Water spinach ) kurz gebrueht und fein gehackt.
Mageres Schweinefleisch - auf einem gr. Schneidebrett mit grossem, scharfen Messer kleinhacken.
Knoblach, feingeschnitte Zwiebeln, etwas frischen Ingwer, wer's scharf mag - Chilli, etwas frischen Koriander
Wenig in Milch eingelegtes Weissbrot ( ausgepresst)
Fuer den Teig - 200 gr. Mehl - 2 Eier - bei Bedarf einige Tropen kaltes Wasser - besser warme Butter
Ich habe eine kleine Handpresse - aufgeklappt etwa der Durchmesser eines Bierglases - Teig duenn ausrollen, mit Glas ausstechen, Teig auf die Presse legen - 1/2 Essloeffel Fuellung dazu - zuklappen und kurz anpressen - Fertig
Ich duenste meine " Maultaschen" und lege sie dann spaeter auf einen tiefen Teller und ueberbruehe sie mit
selbstgemachtem Hueher Fond.
Echt lecker und relativ schnell gemacht
Varianten aber auch in Japan, Taiwan und Korea.
In China erstmals zwischen 960 und 1280 A.D.
Hautsache sie schmecken und Geschmaecker sind ja bekanntlich sehr verschieden.
Ich mache hier auf den Philippinen auch oefters eine Maultaschen Variation:
Kankong ( Water spinach ) kurz gebrueht und fein gehackt.
Mageres Schweinefleisch - auf einem gr. Schneidebrett mit grossem, scharfen Messer kleinhacken.
Knoblach, feingeschnitte Zwiebeln, etwas frischen Ingwer, wer's scharf mag - Chilli, etwas frischen Koriander
Wenig in Milch eingelegtes Weissbrot ( ausgepresst)
Fuer den Teig - 200 gr. Mehl - 2 Eier - bei Bedarf einige Tropen kaltes Wasser - besser warme Butter
Ich habe eine kleine Handpresse - aufgeklappt etwa der Durchmesser eines Bierglases - Teig duenn ausrollen, mit Glas ausstechen, Teig auf die Presse legen - 1/2 Essloeffel Fuellung dazu - zuklappen und kurz anpressen - Fertig
Ich duenste meine " Maultaschen" und lege sie dann spaeter auf einen tiefen Teller und ueberbruehe sie mit
selbstgemachtem Hueher Fond.
Echt lecker und relativ schnell gemacht