paramecium hat geschrieben:Admix hat geschrieben:Kann mir diese Sichtweise irgenjemand erklären?
Welche Interesse vertritt Merkel? Doch wohl kaum Deutsche - oder übersehe ich dort irgendwas?
Ja, nämlich dass Merkel nicht im luftleeren Raum agiert, sondern dass wir seit über 60 Jahren Teil der EU sind. Seit dem Vertrag von Lissabon gibt es eine gemeinsame europäische Energiepolitik, welche Energiesolidarität, Energiediversifizierung und die Versorgungssicherheit der Mitgliedsstaaten zum Thema hat. Bereits die Aufgabe von South Stream hat zu Unmut in Südosteuropa geführt. Eine zusätzliche Gefährdung der ukrainischen Pipeline nach Mittel-/Osteuropa und somit ein alleiniger Transfer über Nord Stream ist daher keinesfalls im Interesse der Mitgliedsstaaten. Die Äußerungen von Merkel sind unter diesem Aspekt zu sehen.
Merkel vertritt US-Interessen, nicht deutsche und nicht mal europäische.
Der Gastransit durch UA nach Europa ist unsicher. Wenn dem Regime dort wiedermal das Geld ausgeht, nehmen sie sich das Gas auch ohne Bezahlung, wie wir ja schon erlebt haben. Nordstream fürt zu einer Diversifizierung der europäischen Gasversorgung. Niemand ist dagegen, dass die USA in Europa ihr Gas verkauft, nur sollte sie nicht der alleinige Lieferant sein und die Preise diktieren dürfen. Auch South Stream hätte zu einer Diversifizierung der europäischen Gasversorgung geführt, was aber den USA aus letzterem Grund nicht ins Kalkül passte. Deshalb wurde
Druck auf Bulgarien ausgeübt.
@paramecium: Wie eine europäische Gasversorgung durch die USA und die Aufgabe von Nord- und South Stream zu Diversifizierung und Versorgungssicherheit führt, erschließt sich anscheinend nur Transatlantikern. Für alle anderen bedeutet das ein erhöhtes Potential zur Erpressung Europas durch die USA.
Und nicht zu vergessen die Sicherung des Absatzes von Burisma, wo der Sohn des Ex-US-Vizepräsidenten
Joe Biden Cheflobbyist ist.